Praxis für Neurochirurgie
Dr. med. Daniel Martin
Hüblerstraße 6, 01309 Dresden

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Akustikusneurinome Vestibularisschwannome

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Akustikusneurinome, auch bekannt als Vestibularisschwannome, sind gutartige Tumore, die vom Hörnerv (Nervus vestibulocochlearis) ausgehen. Sie entwickeln sich in der Regel aus den Schwann-Zellen, die die Nervenfasern schützen und isolieren. Akustikusneurinome wachsen langsam und können den Hörnerv und den Gleichgewichtsnerv im Innenohr betreffen.

Symptome Akustikusneurinom

Symptomatik: Die Symptome eines Akustikusneurinoms können variieren, abhängig von der Größe des Tumors und der betroffenen Nervenstrukturen. Zu den häufigsten Symptomen gehören einseitiger Hörverlust oder Gehörverlust auf einem Ohr, Ohrgeräusche (Tinnitus), Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen, Kopfschmerzen, Gesichtsschmerzen oder Taubheit, Schwierigkeiten beim Hören von leisen Geräuschen und Probleme mit dem räumlichen Gehör.

Diagnose Akustikusneurinom

Diagnostik: Die Diagnose eines Akustikusneurinoms umfasst verschiedene diagnostische Verfahren. Eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung werden durchgeführt, um die Symptome zu bewerten und mögliche Risikofaktoren zu identifizieren. Bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT) werden verwendet, um den Tumor zu visualisieren, seine Größe und Lage zu bestimmen und festzustellen, ob er auf umliegende Strukturen drückt. Audiometrie-Tests können helfen, den Hörverlust zu bewerten und den Grad der Hörminderung zu bestimmen.

Therapie Akustikusneurinome

Therapie: Die Wahl der Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Größe des Tumors, des Alters und der allgemeinen Gesundheit des Patienten sowie der Symptome.

Es gibt mehrere Behandlungsmöglichkeiten für Akustikusneurinome:

  1. Beobachtung (Watchful Waiting): Bei kleinen Tumoren, die keine oder nur minimale Symptome verursachen, kann eine engmaschige Überwachung empfohlen werden, um das Wachstum des Tumors zu beobachten und die Symptome zu kontrollieren.
  2. Chirurgische Entfernung: Die chirurgische Entfernung des Akustikusneurinoms wird als Tumorexzision bezeichnet. Dieser Eingriff kann durch verschiedene Zugangswege erfolgen, wie zum Beispiel durch einen Schnitt hinter dem Ohr (retrosigmoidaler Zugang). Das Ziel der Operation ist es, den Tumor vollständig zu entfernen oder zumindest so weit wie möglich zu reduzieren, während die umliegenden gesunden Nervenstrukturen geschont werden.
  3. Strahlentherapie: Bei Patienten welche für eine Operation zum Beispiel durch Nebenerkrankungen oder dem fortgeschrittenen Alter, nicht geeignet sind kann eine Strahlentherapie eingesetzt werden. Dies kann in Form von konventioneller Strahlentherapie oder stereotaktischer Strahlentherapie (z.B. Gamma Knife) erfolgen. Die Strahlentherapie zielt darauf ab, den Tumor zu schrumpfen oder sein Wachstum zu kontrollieren.
  4. Hybridtherapie: In einigen Fällen kann eine Kombination aus chirurgischer Entfernung und Strahlentherapie (sogenannte Hybridtherapie) empfohlen werden, um eine optimale Tumorreduktion zu erreichen.
  5. Symptomatische Therapie: Je nach den individuellen Symptomen können zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, um das Hörvermögen zu verbessern (z.B. Hörgeräte) oder die Auswirkungen von Gleichgewichtsstörungen zu lindern (z.B. vestibuläre Rehabilitationstherapie).

Die Wahl der Therapieoption sollte in enger Absprache in einem interdisziplinären Team erfolgen um die bestmögliche Behandlung für den individuellen Patienten zu gewährleisten.

Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Fall von Akustikusneurinom einzigartig ist und die Prognose von verschiedenen Faktoren abhängt. Regelmäßige Nachuntersuchungen sind wichtig, um das Tumorwachstum zu überwachen und mögliche Rückfälle frühzeitig zu erkennen. Ihr medizinisches Team wird Sie während des gesamten Behandlungsprozesses begleiten und Ihnen alle notwendigen Informationen und Unterstützung bieten.

Quelle: https://neuromartin.de/Akustikusneurinome-Vestibularisschwannome

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